Schriften zum Risikomanagement

Univ.-Prof. Dr. Angelika May,
Univ.-Prof. Dr. Dietmar Pfeifer,
Univ.-Prof. Dr. Jörg Prokop,
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Taeger (Hrsg.)

Thomas O. Winkler

Auswirkungen eines operativen Risikomanagements auf den Schadenverlauf von Kraftfahrzeug-Flotten

Mit rund 3 Milliarden Euro Prämienaufkommen und einem etwa gleich hohen Schadenaufwand stellt die Kraftfahrzeug-Flottenversicherung in Deutschland ein beachtliches Versicherungssegment dar. Man spricht von einer Kraftfahrzeug-Flotte, wenn eine größere Anzahl von Fahrzeugen eines Unternehmens bei einer Versicherungsgesellschaft versichert wird.

Die Versicherungsprämien für größere Kraftfahrzeug-Flotten werden oftmals nicht nach dem Kraftfahrzeug-Prämientarif des Versicherers ermittelt, da relevante Risikomerkmale der jeweiligen Kraftfahrzeug-Flotte darin nicht berücksichtigt werden können. Zudem wird der Deckungsumfang oft individuell vereinbart. Daher wird bei der Prämienkalkulation maßgeblich der historische Schadenverlauf der zu tarifierenden Flotte zugrunde gelegt.

Die Ausgangshypothese dieser Arbeit besteht darin, dass ein operatives Kraftfahrzeug-Flotten Risikomanagement den Schadenverlauf verbessert und damit Auswirkungen auf die Prämienkalkulation hat, d. h., zu niedrigeren Prämien führen kann. Eine empirische Studie über die Auswirkungen eines operativen Risikomanagements bei 7 Kraftfahrzeug-Flotten über 4 bzw. 5 Versicherungsjahre verifiziert und quantifiziert diese Hypothese.

Grundlage dafür ist die Erarbeitung eines Kraftfahrzeug-Flotten-Begriffes mit quantitativen und qualitativen Attributen. Der relevante Risikobegriff wird skizziert. Das Kraftfahrzeug-Flotten Risikomanagement wird als Prozess dargestellt, der die Risiken eines Fuhrparks wiederkehrend identifiziert, auflistet und bewertet, Maßnahmen entwickelt, beschließt und umsetzt und die Ergebnisse überwacht.

Zur Kalkulation von Prämien für eine Kraftfahrzeug-Flotte werden tarifnahe Praktiken und eine Methode in Anlehnung an das Credibility-Verfahren dargestellt. Dabei wird auch die Großschadenproblematik diskutiert. Mit den aktuell vorhandenen statistischen Grundlagen kann auf eine Tarifkalkulation für Flotten unter Zuhilfenahme der Verallgemeinerten Linearen Modelle (GLM) nur als zukünftige Lösung hingewiesen werden.

Bd. 4, XVII, 159 S., Edewecht 2016, € 39,80
ISBN-13 978-3-95599-028-2

Buchcover